Ratgeber Wasserpflege mit Chlor

Damit Ihnen das Whirlen in ihrem Aussenwhirlpool und Swim Spas auch Vergnügen bereitet, muss die Wasser-Qualität stimmen. Und die haben Sie selbst in der Hand. Dafür müssen Sie kein Bademeister oder Chemi­ker sein – die Wasseraufbereitung ist mit einigen Handgriffen erledigt.

Ein gängiges Vorurteil über Aussenwhirlpools und Swim Spas ist, dass sie eine regelrechte Bakterienbrühe seien. Das ist falsch – vo­rausgesetzt, dass das Wasser ihres Aussenwhirlpools regelmäßig und sorgfältig gepflegt wird. Dann hat es auch eine hygienisch einwandfreie Qualität. Das Badewasser verbleibt bis zu sechs Monate in einem Spa. Die Empfehlungen der Hersteller, wann ein kompletter Wasserwechsel durchgeführt werden sollte, variieren zwischen drei und sechs Monaten – natürlich ist dies auch abhängig von der Spa-Nutzung. Wird keine Filtration und Desinfektion durchgeführt, kippt das Badewasser natürlich schnell um. Doch dies kann durch wenige Pflegeschritte verhindert werden.

Die Filtration ist ein wichtiger Bestandteil der Wasserpflege. Sie dient dazu, Schmutzpartikel, Haare, Schuppen, Insekten etc. abzufangen. Mit der Filtration hat man so gut wie keinen Aufwand – sie wird bei den meisten Modellen von Kartuschenfiltern übernommen. Optimalerweise wird das Wasser in einem Spa während 24 Stunden täglich gefiltert. Dafür sind viele Modelle mit einer kleinen, zusätzlichen Zirkulationspumpe ausgestattet. Andere Spas schalten in regelmäßigen Abständen selbstständig ihre große Jetpumpe ein, um das Wasser zu filtern.

Für die Wasserpflege sind allerdings auch Desinfektionsmittel nötig, da Keime, Bakterien und organische Verunreinigungen von den Filtern nur teilweise oder gar nicht zurückgehalten werden können. Der erste Schritt dabei ist immer die Überprüfung des pH-Werts mit Wassertes­tern – mindestens einmal pro Woche. Der pH-Wert muss im idealen Bereich von 7,0 bis 7,6 liegen. Ein zu geringer pH-Wert kann zu Korrosionen etwa an Metallteilen im Spa führen sowie Reizungen an Haut und Augen der Badenden auslösen. Auch ein zu hoher pH-Wert ist nicht unproblematisch, da er ebenfalls zu Reizungen an Haut und Augen führen kann und die weiteren Schritte in der Wasserpflege beeinträchtigt. Zudem werden damit Kalkausfällungen und Metallablagerungen riskiert. Weicht der pH-Wert einmal von den Idealwerten ab, kann er durch die Zugabe von pH-hebenden bzw. pH-senkenden Mitteln schnell korrigiert werden.

Die Wasserdesinfektion erfolgt, nachdem der pH-Wert eingestellt wurde. Sie ist notwendig, da kleine Schmutzpartikel, Keime und Bakterien durch Badende und durch die Umwelt in den Whirlpool gelangen. Um der Keimvermehrung entgegenzuwirken, müssen das Whirlpoolwasser dauerhaft desinfiziert und Mikroorganismen abgetötet werden. Die Desinfektion erfolgt üblicherweise über die Zugabe von Chlor, Aktivsauerstoff oder Brom. Zusätzlich wird die Wasserdesinfektion bei einigen Whirlpools durch integrierte UV-Anlagen oder Ozongeneratoren (Ozonatoren) unterstützt – diese Geräte werden oft optional angeboten. Beide sind allerdings zur alleinigen Desinfektion nicht ausreichend, jedoch reduziert sich damit der Chemikalienbedarf.

Bei der Desinfektion mit Chlor ist es wichtig, den Chlorgehalt stets im Bereich von 0,6 bis 1,0 mg/l zu halten – auch dieser Wert ist mit Wassertestern einfach prüfbar. Meist wird das Chlor in Granulatform zugegeben, sodass die Dosiermenge problemlos angepasst werden kann. Langsamlösliche Chlortabletten werden gerne zur Dauerdesinfektion und bei längerer Nichtnutzung eingesetzt. Übrigens: Eventueller Chlorgeruch wird durch Chloramine verursacht, die bei der Reaktion von Chlor mit Schmutzpartikeln entstehen. Die Ursache des Chlorgeruchs liegt also nicht wie oft angenommen an einem hohen Chlorgehalt, sondern weist auf eine hohe Menge verbrauchten Chlors hin. 

Die zweite Desinfektionsmethode – mit Aktivsauerstoff – wird gerne als Alternative zu Chlor verwendet, insbesondere wenn Chlorallergien oder Chlorgeruch vermieden werden sollen. Auch hierfür gibt es einfach zu dosierende Produkte, die dem Badewasser laut Herstellerangaben zugegeben werden. Eine weitere Desinfektionsmöglichkeit bietet Brom. Brom ist in der Wirksamkeit mit Chlor vergleichbar und hat dazu noch einige Vorteile: Im Gegensatz zu gebundenem Chlor (Chloramine) ist Brom in gebundener Form (Bromamine) geruchlos und reizt die Schleimhäute nicht. Zudem verfügen die Bromamine über eine unverminderte Desinfektionskraft. Brom beseitigt Bakterien, Viren, Pilze und organische Verschmutzungen im Wasser durch Oxidation.

Noch ein Aspekt kommt hier zum Tragen: Whirlpoolwasser ist permanent auf Temperaturen von ca. 36 bis 38 Grad dauerbeheizt. Und erfahrungsgemäß neigt warmes Wasser zu hohen pH-Werten. Brom bietet eine hohe pH-Wert-Toleranz – es hat auch bei einem deutlich erhöhten pH-Wert von z. B. 8,0 noch ausreichend Desinfektionskraft – und ist somit in diesem Fall sogar wirksamer als Chlor. Bromprodukte sind in der Regel allerdings etwas teurer als Chlor und Aktivsauerstoff. Der ideale Bromwert im Wasser liegt bei 2,0 bis 3,0 mg/l. 

Neben den Desinfektionsprodukten gibt es für Aussenwhirlpools und Swim Spas auch noch eine Reihe von Spezialprodukten. Zur Vorbeugung von Algenbildung werden beispielsweise so genannte Algizide eingesetzt. Diese sollten auf jeden Fall nicht schäumend sein. Doch selbst beim Einsatz nicht schäumender Pflegeprodukte kann es im Spa gelegentlich zu leichter Schaumbildung kommen. Um diesen aufzulösen, gibt es Entschäumungsmittel, die direkt auf den Schaum aufgesprüht werden. Bei der pH-Wert-Einstellung in Whirlpools treten zudem manchmal pH-Wert-Schwankungen bei der Zugabe des pH-Korrekturmittels auf.

Meistens liegt der Grund für die pH-Wert-Schwankungen in einem zu geringen Alkalinitätswert. Durch Erhöhung der Alkalinität mit pH-Stabilisatoren wird der pH-Wert stabilisiert und sein Einstellen erleichtert. Und auch die Wasserhärte sollte stimmen. Insbesondere bei hartem Wasser könnten Kalkausfällungen sowie Trübungen und Färbungen des Whirlpoolwassers auftreten. Kalk und Metallionen sind normalerweise im Wasser gelöst, können sich jedoch bei einer zu hohen Wasserhärte an den Wänden und im Filter ablagern. Kalkstabilisatoren senken die Wasserhärte und verhindern so Ausfällungen und Ablagerungen. Wasser mit einer sehr geringen Härte kann ebenfalls sehr aggressiv sein und etwa Metallteile im Spa korrodieren. Die Wasserhärte wird hauptsächlich von Mineralien wie Calcium und Magnesium bestimmt. Hier gibt es spezielle Härteheber, die dem Wasser Calcium zuführen und ein ausgeglichenes Härteniveau im Wasser gewährleisten.

Zuletzt seinen noch die Spezialreiniger genannt. Denn eine hygienische Wasserpflege hängt unmittelbar mit der Reinigung der Wanne, der Rohre sowie des Filters zusammen. Für die Reinigung des Wanne wird je nach Verschmutzung ein alkalischer bzw. saurer Reiniger eingesetzt. Gelreiniger eignen sich hier besonders, da damit verhindert werden kann, dass das Reinigungsprodukt in das Whirlpoolwasser gelangt. Öl- und fetthaltige Verschmutzungen, die von den Badenden häufig durch Körperpflegeprodukte oder Kosmetika ins Wasser getragen werden und organische Verschmutzungen können mit einem alkalischen Gelreiniger entfernt werden.

Kalkränder und Verkrustungen am Beckenrand sowie am Filter und an den Düsen hingegen lösen saure Reiniger. Kalk, organische Partikel, Fett- und Ölreste sowie andere Verunreinigungen sammeln sich natürlich auch im Kartuschenfilter an. Die regelmäßige Reinigung wird mit einem speziellen Filterreiniger durchgeführt, sodass die Wirkung des Filters nicht durch Verschmutzungen beeinträchtigt wird und eine hygienische Wasserqualität gewährleistet werden kann. Das Rohrsystem von Whirlpools schließlich ist auch nicht zu vernachlässigen. Hier können sich ebenfalls Bakterien, Keime und kleine Schmutzpartikel ablagern. Häufig bilden diese Ablagerungen einen Biofilm, der weiterer Nährboden für Bakterien, Keime und auch Legionellen sein kann. Deshalb gibt es spezielle Rohrreinigungsmittel, die diesen Biofilm zuverlässig entfernen und das Rohrsystem säubern.

Wird das Badewasser permanent geprüft und gepflegt und der Spa mit Spezialreinigern gesäubert steht dem unbeschwerten Badespaß nichts mehr im Weg. Denn dann ist das Badewasser so wie es sein soll: hygienisch rein und glasklar.